„Es ist nicht leicht, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.“
Was dürfen wir hoffen?
Mehr Licht! – wo finde ich dich, wo? Der lichtdurchflutete Ausgang – erst wird die Straßenbeleuchtung schwächer und schwächer, dann, plötzlich die grell strahlende Sonne des Südens – es blendet so! – wo ist meine Sonnenbrille? – kennst du das Land, … das Haus … den Berg, seinen Wolkensteg? … möcht‘ ich mit dir, … o mein Geliebter, … o mein Beschützer … o Vater, lass uns ziehen! … träumen dürfen wir … wenn es einen Wirklichkeitssinn gibt, muss es auch einen Möglichkeitssinn geben – Wirklichkeit: Gibt es einen Ausgang? Noch zeigt sich keiner, kein Licht am Ende eines Tunnels, – der Tunnel entpuppt sich als Höhle, und das in uns schlummernde Steinzeitdenken erwacht schneller, als mancher Aufklärer es sich hat träumen lassen.
Wenn etwas in diesen Zeiten systemrelevant ist, dann sind es zuvörderst unsere Kinder und Jugendlichen; sie zu bilden – nicht zu verwechseln mit ihnen Unterrichtsstoff zu vermitteln – legt den Grundstein für Zukünftiges. Das klassische Medium der Bildung ist das Gespräch, der Dialog, der Diskurs, da hat sich in den letzten zweieinhalbtausend Jahren wenig geändert. Einander begegnen, einander wahrnehmen, mit allen Sinnen, von Mensch zu Mensch, sich austauschen und sich gegenseitig bereichern: Meist erkennen wir, was wir besitzen, erst, wenn es uns fehlt.
Was dürfen wir hoffen? Vertrauen wir auf das, was wir wissen können. Wissenschaft und Vernunft: Sich von der Geißel zu befreien, dazu sind uns die Fähigkeiten gegeben. Denn was wir wünschen können, muss doch im Bereich unserer Kräfte liegen, […] oder es ist nicht ein Gott, der die Welt regiert, sondern Satan, und der hat sich in einer irren Laune ein Unwesen erschaffen, dessen Bestimmung es wäre, im Schweiße seines Angesichts sein eigenes Unheil an einer Hexenkette aus dem Schoß der Zeit zu ziehen. (Christa Wolf Kein Ort. Nirgends)
Noch ein gutes Jahr, vielleicht früher, vielleicht später, dann wird der Durchbruch geschafft sein, es fällt helles Licht in diese Höhle, ein Ausgang erstrahlt, er zieht uns an, den Zugang lassen wir hinter uns. Was sollen wir, was sollen unsere Kinder und Jugendlichen in freier Luft tun?
Erhard Kohlrausch
Lehrer an der KOS
Zu Gast bei KANT
Muks Mäuschen SCHLAU
Eine ganz besondere Deutschstunde erlebten die Schüler/innen der neunten Klassen am 19. August 2020: Yigit Muk las aus seinem Buch‚ ‘Muks Mäuschen SCHLAU’. Dabei trat er nicht nur als Autor, sondern auch als ehemaliger Schüler der Kant-Oberschule ins Bewusstsein seiner Zuhörer/innen, was die gesamte Lesung noch spannender und authentischer machte. Im Anschluss blieb genügend Zeit um ihm alle möglichen Fragen zu stellen, die seinerseits bescheiden und mit großer Offenheit beantwortet wurden. Die Begeisterung war auf beiden Seiten groß. Schülerzitat: »Es ist toll, den Autor eines Buches zu Gast zu haben.« »Yigit hat mich begeistert.«
Unternehmer, jung, erfolgreich. So würde ein Außenstehender Yigit Muk wahrscheinlich beschreiben. Die Vermutung einer tadellosen und zielstrebigen Schulkarriere scheint für die meisten Menschen naheliegend, doch weit gefehlt! Yigit Muk stammt aus einer Gastarbeiterfamilie, wuchs in Neukölln auf und erfüllte damals alle Klischees eines Jugendlichen an einer Neuköllner Schule. Gewalt, Bandenkriminalität und nur wenig Begeisterung für die schulische Karriere waren für ihn an der Tagesordnung. Auch wegen vermeintlich fehlender Perspektive war dies eine reizvolle Alternative im Leben eines jungen Mannes auf der Suche nach Anerkennung. Nach einigen turbulenten Jahren der Zerrissenheit und zahlreicher Tiefschläge, fand Yigit schließlich auf einen Pfad, der ihm Hoffnung auf eine erfolgreiche, selbstbestimmte Zukunft gab. Er kam an die Kant-Oberschule und fiel zunächst optisch klischeeerfüllend auf. Er mauserte sich jedoch zum besten Schüler des gesamten Jahrgangs, wurde Schülersprecher und beeindruckte Lehrer/innen, Mitschüler/innen und nicht zuletzt sich selbst und seine Familie. Harte Arbeit, Fleiß und die Unterstützung und Begleitung durch engagierte Lehrkräfte ermöglichten es ihm, allen zu beweisen, dass jeder nach den Sternen greifen und diese auch erreichen kann. Am Ende erhielt Yigit Muk das beste Abitur Deutschlands, studierte, baute ein Unternehmen auf und unterstützt heute Jugendliche in seinem Heimatbezirk. Er bewies allen Zweiflern, dass jeder seine Ziele erreichen kann, wenn er will.
Seine Erfahrungen hat er in dem Buch ‘Muks Mäuschen SCHLAU’ veröffentlicht. Begleitet wurde Yigit Muk von einem Kamerateam der MAXIMUS FILM GmbH, das einen Beitrag über ihn für das TV-Format Galileo (Pro7) drehte.
Erste Theateraufführung in der neuen KantHall
Romeo und Julia
Am 27.01.20 zeigte der Grundkurs Theater (Q4) unter der Leitung von Dr. Christine Radde und Alina Rathmann eine Interpretation von Romeo und Julia.
Ausgehend von der Frage, warum in William Shakespeares Tragödie so viele Figuren sterben müssen, entwickelten die 13 Schüler*innen aus der dramatischen Vorlage eigene Szenen, in denen sie mit viel Energie und Witz alternative Versionen der bekannten Geschichte erprobten: Was wäre, wenn Romeo und Julia bereits nach der Balkonszene geflohen wären? Was wäre, wenn Tybalt und Romeo ihren Konflikt statt durch einen Fechtkampf mit einem Dance Battle geklärt hätten? Was wäre, wenn Paris nie zu Julia in die Gruft gegangen wäre? Und vor allem: Kann die Liebe des Paars den Hass der Familien überleben?
Die Aufführung war die erste auf der neuen Bühne in der KantHall. Über 100 Zuschauer*innen kamen und wurden nicht enttäuscht. Auf der Bühne zeigten sich alle voller Spielfreude und Energie, was mithilfe der professionellen Bühnentechnik richtig zur Geltung kam. Die Akustik ist ausgezeichnet und die Bühne groß und flexibel. Der Veranstaltungstechniker Lukasz Schubert setzte sich tatkräftig dafür ein, dass die neuen Möglichkeiten, die uns die KantHall nun bietet, bestens genutzt wurden.
Kickerraum in neuem Design
Über- und Unterwasserwelten
In der Projektwoche haben 18 Schüler*innen der Klassen 7-11 aus der ISB-OS und der KOS den Kickerraum neben der Dachterrasse bemalt.
Der Raum wurde in zwei Bereiche geteilt: eine Überwasser-Fantasiewelt mit lustigen Wesen wie Kumas, Flauschis, Quamis und sprechendem Essen, und eine Unterwasserwelt mit U-Boot, versunkenem Schiff, Fischen, Seepferdchen und Wasserpflanzen. Zwischen beiden Welten bildet ein Wasserfall ein Portal. Die Idee für die Unterwasserwelt ergab sich dadurch, dass der Raum so viele Fenster hat und in ein großes Aquarium verwandelt werden sollte.
Anna & Andy, 10b